Wenn das Leben mit dir übers Feuer springt...

 

Schon bei den ersten Zeilen dieses Textes weiß ich: es wird ein langer und sehr persönlicher Text werden und nicht jede*r wird ihn verstehen oder gutheißen. Das macht jedoch beides nichts, denn ich bin auch sicher, dass diejenigen, die ihn komplett lesen, das Gesagte zumindest annehmen können. Vielleicht wird es jedoch auch einigen MUT MACHEN, ebenfalls auf die Zeichen zu hören, die sie bekommen, und ihnen zu folgen - oder vielleicht wird auch der Text selbst das Zeichen sein, das es gerade braucht.

 

In all den Jahren auf diesem schamanischen Weg habe ich alle ganz persönlichen Geschichten aus dem Internet herausgehalten und nur in meinen Seminaren geteilt, wenn es thematisch passend war und energetisch einfach so sein sollte. Doch dieses Jahr ist so vieles anders, oder? 😉 Bei uns allen. Und so möchte ich mit euch den Abriss der wichtigsten Stationen teilen, die gerade so unglaublich kraftvoll und präsent sind - denn sie zeigen auch so klar, dass der schamanische Weg nicht „nur“ darin besteht, eine Heilpraxis zu eröffnen oder Trommelkreise anzubieten, sondern das ganze Leben vom Schamanismus prägen zu lassen … und das erfordert an vielen Stellen unglaublich tiefes VERTRAUEN in die Spirits, MUT, die  uns gezeigten Schritte auch zu gehen und sich immer wieder seinen eigenen Themen zu stellen. Daher mochte ich die Bezeichnung „Schamanisch Praktizierende“ auch noch nie - angewandter Schamanismus ist für mich ein Leben im Einklang mit den Spirits und dazu braucht es letztlich weder Klient*innen noch Teilnehmer*innen, nur mich und die Spirits, nur die Natur und meine offenen Sinne. Wenn ich mich dann verändere oder zu etwas aufgerufen werde, kommen vielleicht auch all diese wundervollen Tätigkeiten in mein Leben, ja. Ich erlaube all dem, sich so zu entfalten, wie ich es annehmen kann. Mitunter dauert dies einige Zeit und prüft mich und mein „Dranbleiben“, meine Eigenverantwortung und mein „walk your talk“.

 

(… alle Geschichten zu teilen, warum ich überhaupt aus einer sehr katholischen Familie stammend auf dem schamanischen Weg gelandet bin und was seitdem alles geschah, sprengt den Rahmen und würde mindestens ein dickes Buch füllen 😉 )

 

Wann immer ich fand, dass eine spirituelle Geschichte geteilt werden sollte, habe ich dies (viel zu oft!) zurückgehalten. Dafür gab es viele Gründe und einer der deutlichsten war immer ein innerer Glaubenssatz: „Das klingt zu sehr nach Selbstbeweihräucherung“. Ebenso ging es immer wieder mal um eine Angst vor der eigenen Sichtbarkeit - die ihr alle sicher auch kennt. Diese Stimme ist glücklicherweise schon viel leiser geworden. Oder um einen anderen Glaubenssatz im Stil von: „Wen könnte das schon interessieren?“  Ich bitte euch also, diesen Text mit der Gewissheit durchzulesen, dass ich nicht mich oder uns beweihräuchern will, sondern wenn überhaupt die Spirits in ihrer unfassbaren numinosen Weisheit, die mein Leben so sehr bereichern. Genau diesen weisen Zauber wünsche ich jedem Menschen, der den Ruf danach hört.

 

Der wichtige Teil, der alles rund macht, steht im letzten Absatz - doch die Vorgeschichte hilft beim Verstehen und Mitfühlen.

 

 

 

Zeichen der Spirits erkennen - und ihnen folgen

 

 

Vor über 5 Jahren suchten Dirk und ich ein neues Zuhause, in dem wir uns frei entfalten konnten, meine kleine Landpaxis einen abgeschlossenen Bereich bekommen, für uns und die Kinder genug Platz und ein großer Garten für uns und die Hunde vorhanden sein sollte. Wir suchten sehr lange und was wir erlebten, könnte echt auch ein Buch füllen… Doch zum Maibeginn landeten wir plötzlich im Kalletal in einem verwunschenen blühenden Garten, mit einem Zusatzgrundstück gegenüber (das heutige „Seminargrundstück“, auf dem unsere Jurte steht) und überall summten die Bienen. Es gab sogar einen Verandaaufgang in den 1. Stock, um eine vom privaten Bereich unabhängige Praxis zu haben. Das Haus selbst war uns jedoch zu klein (ein Zimmer fehlte gefühlt) und wir hatten es uns abgelegener gewünscht - allein am Waldrand zum Beispiel. Wir verabschiedeten uns und gingen noch einmal durch den zauberhaften Garten hinten zum Holztor hinaus, um spazieren zu gehen - die Entscheidung gegen dieses Haus schien jedoch gefallen. Nach ein paar Metern fragte ich Dirk: „Und, was meinst du? Nichts für uns, oder?“ „Nee, irgendwie nicht, aber es ist schon toll…“ Und in diesem Moment flog direkt neben mir aus dem Gebüsch am Wegesrand ein riesiger schwarzer Vogel auf und mit eleganten langsamen und sehr ausladenden Bewegungen über uns hinweg. Wir blieben beide wie angewurzelt stehen und starrten über unsere Köpfe… „Was ist das?“ „Es sieht irgendwie aus, wie ein schwarzer Storch?! … Das ist ein Zeichen.“

 

Die Begegnung hat uns nachhaltig beeindruckt. Wir hatten beide noch nie einen Schwarzstorch getroffen - und schon gar nicht so nah. So befragten wir die Spirits in schamanischen Reisen, und erhielten unsere Antworten. Eine davon werde ich nie vergessen: „An diesem Ort werdet ihr die alten Rituale wieder zu den Menschen bringen, die alten Tänze neu tanzen und die alten Lieder neu singen! Wollt ihr das wirklich?“

 

Dieser schwarze Göttinnenvogel sagte noch so viel mehr und um es nun kurz zu machen: wir kauften das Haus trotz der anfänglichen Bedenken und beschlossen „es muss ja nicht für immer sein“, aber genau das, was die Spirits uns sagten, wollten wir - die alten Rituale neu leben. Wir handelten aus dem tiefen Vertrauen, dass hier irgendetwas seinen Sinn hatte, was wir selbst mit dem Verstand noch nicht fassen konnten. So lange schon hatten wir uns gegenseitig alte Mythen, Märchen, Sagas vorgelesen und waren tief eingetaucht. So lange schon teilten wir Jahreskreisfeste miteinander und mit anderen. Wir wollten einen Hafen für unser Schiff und immer wieder mit Gleichgesinnten „in See stechen“.

 

Nun versuche ich mich mit den Geschehnissen danach kurz zu fassen, denn wir geben seit September 2015 unsere Kurse nahezu alle hier in der Jurte und haben so viel reiches Erleben mit allen Menschen, die teilnahmen,  geteilt, dass wir an dieser Stelle, wie in all unseren Büchern, einfach nur wieder von Herzen DANKE sagen können! Wir lieben es zu lehren und mit euch zu lernen.

 

 

 

Der Weg der Völva entsteht

 

 

Vor 3 Jahren traf ich einen ganz besonderen Spirit auf besondere Weise im Wald - und hier entspinnt sich nun die Geschichte des „Weg der Völva“-Seminares. Alle unsere Seminare entstehen seit jeher mit Liebe, Herzblut, Humor und trotz aller schamanischen Reisen vorab, um es zu strukturieren, mit einem feinen Konzept. Das werfen wir gern auch mal über den Haufen, wenn die Gruppe etwas anderes braucht, aber erst einmal planen wir es so, wie es uns sinnvoll und dem Umgang mit den Spirits angemessen erscheint. Ich ging immer und immer wieder in diesen Wald, zu diesem Platz, machte ein Utiseta, legte Gaben nieder, reiste dort, betete, trommelte … was es auch brauchte. Über die Zeit wurden immer mehr Hinweise und Aufgaben an mich herangetragen, die bei Regen und Wind zu erledigen waren - bis sich nach vielen Tagen Fasten und Visionssuche im Wald im Februar 2020 durch diesen Spiritkontakt ein komplettes Seminar zeigte. „Erzähle den Frauen unsere Geschichte!“ war ein Teil davon - storytelling am Feuer mit anschließender archaischer Zeremonie. Zunächst habe ich alle Reisen, Rituale und Zeremonien immer wieder selbst erlebt und war tief bewegt. Dann kam ganz klar: „Starte mit den Frauen in den Frühling! Es ist Zeit!“ - das war recht knapp und ohne langen Vorlauf, so, wie ich von Beginn an am liebsten arbeitete: frei und aus der Zeitqualität heraus mit dem, was gerade am wichtigsten ist - doch meistens wünschen sich die Menschen für ihre Planungen einen sehr langen Vorlauf und haben sonst schon Termine. Noch dazu sollte es nur für Frauen sein - was ich sonst nicht anbiete, da ich niemanden von den Inhalten ausgrenzen möchte und die gemischten Energien von Frauen und Männern sehr schätze. Ich vertraute den ganzen berührenden Geschehnissen jedoch sehr und schrieb den Kurs für das letzte Märzwochenende aus. Dieses Mal war da so starke Energie, so viel Kraftvolles, Ursprüngliches und altes Waldwissen, dass ich es kaum erwarten konnte! Ich freute mich auf die starke Frauengruppe …und es traf offenbar einen Nerv! So schnell war der Kurs mehr als doppelt gebucht und ich suchte einen weiteren Frühlingstermin. Die Freude und Gewissheit stieg. Und dann kam Corona…

 

Ein emotionales Chaos in mir und manchen der Frauen brach los, wir hatten uns schließlich alle so sehr gefreut! „Eine Völva fragt nicht“ geisterte mir im Kopf herum, und zu Beginn auch ein „Jetzt wird es doch erst recht gebraucht!“ Die ersten Frauen meldeten sich und sagten mir, sie seien Risikopatienten und alles schien so ungewiss - ich haderte unglaublich, mit mir, aber auch mit den Spirits, die es doch hätten wissen müssen! Warum wählten sie mit solchem Drang den Frühling 2020?! Wenn es doch genau jetzt so wichtig war, diesen Kurs zu geben - warum wurde er dann verboten? Und so vieles mehr, das mich beschäftigte. Immer wieder, jeden Tag, reiste ich in die Anderswelt und fragte, was wir tun sollten. „Es ist ganz wichtig, dass du mit den Frauen am 27.03. wie geplant den Funken sprühen lässt, das alte Feuer wieder neu entfachst und sie ihre Völva-Initialzündung erleben!“ Aber wie?! Ich hatte damals schon darüber geschrieben, dass unsere Kurse „Der Weg der Völva“ und auch „Magie des Nordens“ sowie die „Sacred Drum Journey“ Kursreihe definitiv nicht online stattfinden würden. Das Räucherwerk und die Schwingung der Trommel im ganzen runden Raum waren einfach unverzichtbar, dachte ich. Also bat ich final um Hilfe, was ich tun solle.

 

„Nutze, was immer dir gerade möglich ist, das weißt nur du. Wir geben dir und den Frauen noch eine Reise mit an die Hand. Sie wird das alte Feuer neu entfachen. Vertraue uns. Gib es an dem Tag wie geplant weiter und lass es dann los.“

 

So empfing ich noch eine Reise zusätzlich zum Seminar und schrieb den Teilnehmerinnen beider Kurse, dass wir am Abend des 27.3. alle online auf reisen gehen würden, sofern sich alle dazu überwinden könnten, um den Initialfunken zum Weg der Völva zu setzen und gemeinsam in den Frühling zu starten. Ich erzählte, dass ich tiefstes Vertrauen in die Geister hätte und wir uns hoffentlich alle irgendwann zum Weg der Völva treffen könnten. Wir alle wären online verbunden. Kraftvoll, trotz Internet archaisch und wild… Die emails, die ich im Nachgang erhalten habe, lese ich immer wieder gern - sie haben einen Ehrenplatz in meinem Dankesbuch. Doch auch der Abend hatte seine Herausforderungen für uns. Der erste Teil mit der Reise lief wie geplant und als wir zurückkamen und ich sagte „Macht euch gern eure Notizen und kommt ganz in eurer Zeit an…“ brach die Leitung zusammen, alles stürzte ab. Ich war absolut sicher, die Aufzeichnung sei verloren und hoffte sehr, dass sich alle überhaupt erneut einloggten (da auch nicht jede so firm mit dem Internet ist, inklusive mir selbst übrigens) und fragte mich wieder WARUM?! Es sollte doch sein?! Dann kamen wir alle für Teil 2 zusammen, tauschten uns aus und fanden einen feinen Abschluss. Einige berichteten mir, es hätte riesig groß ihr eigener Name auf dem Bildschirm gestanden und dann wäre die Verbindung abgebrochen. (So, wie wenn in Zoom jemand „Redeerlaubnis“ bekommen hat und loslegt) Traurig und frustriert und gleichzeitig total beseelt kam ich zu Dirk - weil ich die Botschaften der Spirits mit den Geschehnissen nicht überein bringen konnte. Er tröstete mich „Es war sicher für alle ein ganz toller Abend und es ist nicht schlimm, dass es keine Aufzeichnung gibt.“ und kam mit an den PC, um zu schauen, was dort nicht stimmte. Obwohl wir bei unseren beiden Online-Kursreihen nach jedem Modul „Aufzeichnung speichern“ hatten drücken müssen und es an jenem Abend abgebrochen war (und ich dachte, nur Teil 2 nun sicher zu haben), war dort auch der erste Teil abgespeichert. Ob dies durch „Zauberhand“ geschehen ist oder durch ein automatisches Speichersystem, das wir bisher nie hatten oder kannten … es ist mir egal. Ich bin einfach nur absolut dankbar dafür! Wir freuten uns alle, dass es doch irgendwie geklappt hatte und einige reisen seitdem immer wieder mit dieser Aufzeichnung und halten die Energie frisch. Es hat wohl auch einige insbesondere in der Corona-Hochphase sehr gestärkt. Lose verblieben wir mit 2 Ausweichterminen Ende Juli und September, die mir eingegeben wurden.

 

 

 

Naturspiritualität, die trägt, wenn alles wegfällt

 

 

Ganz ehrlich: das alles war schon so wundervoll, dass ich inzwischen wirklich loslassen konnte und es in gewisser Weise auch für mich okay war, diesen Kurs nie zu geben, wenn es nicht sein sollte. Ich genoss den Wald, die intensive Zeit mit Dirk und den Hunden, die Arbeit mit den Kräutern und den Nullkontakt zum Außen. Wir erkundeten viele alte Kraftorte in den Wäldern unserer nahen Umgebung (bis maximal 30 Minuten Entfernung) und entdeckten ganz wunderbare Plätze. Es entstand so viel Raum, alles noch mehr zu vertiefen und zu erforschen. Ich hatte trotz Wegbruchs unserer beider Existenzgrundlagen nicht einen Moment Angst. Tiefes Urvertrauen, dass die Spirits für uns sorgen werden und wir in Sicherheit sind, machte sich mit jedem Gang in der Natur breiter und breiter, in mir und auch in Dirk. Mein Buch, das Ende März in den Druck gehen sollte, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben (wegen coronabedingten Umsatzeinbrüchen im Verlag) und auch unser neues Kinderbuch hatte kurzzeitig ein Fragezeichen zu seinem Erscheinen. Irgendwie brach alles weg - und doch wurde das Fundament nur fester, sicherer, verwurzelter. Es war völlig absurd. Wir brachten Gaben in den Wald und bedankten uns, dass wir uns so sicher fühlen dürfen und das Kalletal uns mit seinen Wäldern geborgen hält. Wir spürten wieder einmal, wie gut es ist, dass wir hier sind. Die Natur war uns Fels in der Brandung, Freiheit zum Durchatmen und liebevolle Mutter zugleich. Und sie ist es weiterhin.

 

Es kamen die Lockerungen und Ende Mai schrieben so viele begeistert, dass sie wieder Kurse anbieten und sich auf ihre Schüler freuen, es kaum erwarten können und …wir fühlten uns seltsamerweise gegenteilig. Als wäre noch etwas zu tun, zu erfahren, zu vertiefen - das wussten wir auch nicht …  Vielleicht keine vernünftige Entscheidung, und  wirtschaftlich sinnvoll ebenso wenig. Obwohl vieles dafürsprach, eröffneten wir noch nicht wieder. Wir bauten in aller Ruhe die Jurte coronakonform um, nahmen Maß für die Sitzplätze mit allem Abstand und spürten nach, was wann anstand. In der letzten Juniwoche wurde ich plötzlich ganz unruhig, denn es kam: „Nutze mit den Frauen den Mittsommer Vollmond!“ In nur einer Woche? Da hat doch sicher keine der Teilnehmerinnen zufällig Zeit! Ich unterteilte die 2 Gruppen in 4 kleine (Abstandsbestimmungen) und schrieb die Menschen im Norden zuerst an, schlicht und einfach aus dem Grund, dass manche zusammen fahren wollten. Bis auf eine konnten alle. Dieser eine Platz wurde begeistert von einer Frau aus der „regulären“ Juli-Gruppe gefüllt - und überhaupt fügte sich alles wundersam, mit Aufs und Abs, jedoch sehr stimmig alles in allem. Nach 4 Monaten „arbeitslos“ war ich voller Anfängergeist und Vorfreude auf die erste Gruppe, mit der ich das komplett von den Spirits empfangene Seminar teilen durfte. Trotz Mundschutz und fehlenden Umarmungen, waren wir einander so nah, so offen, ehrlich und verbunden - ich bin nach wie vor jeden Tag dankbar dafür. Ebenso für die Erlebnisse mit der zweiten Gruppe, die ein ganz anderes emotionales Gruppenthema hatte (wie das immer so ist 😉die passenden Menschen finden sich zusammen) Auch diese emails im Nachgang und Kommentare auf Social Media Kanälen sind in meinem Dankestagebuch festgehalten. Doch eine davon ganz besonders - denn sie schließt den Bogen zu unserer Begegnung mit dem Schwarzstorch und allem, was danach geschah und sich seit Jahren hier ganz wundervoll im Einklang mit (unserer/) der Natur entfaltet. Eine Teilnehmerin schrieb mir, dass nach ihren Forschungen der alte Pfad von Süden her zurückgedrängt wurde, und nach und nach die Eresburg bei Marsberg, Kultorte in Paderborn, Bad Lippspringe und schließlich die Externsteine fielen, wichtige Kultgegenstände zunächst in Bad Salzuflen in Sicherheit gebracht wurden, und nachdem auch dieser Kultort gefallen war, sich die letzten Überlebenden im Kalletal versteckt hätten.

 

Da hatte ich schon Gänsehaut. Zumal ich wenige Tage zuvor (siehe mein Post mit den beiden riesigen Kieferknochen, die in einer Herzform im Wald inmitten des Efeus lagen) das Gefühl hatte, das in den Wäldern um mich herum noch SO VIEL in die Welt möchte, erinnert und neu belebt werden darf  - und dort kultische Stellen zu finden sind … als hätten es die Ahnen für uns dort genau so hingelegt …

 

Und dann kam der Satz ihrer Mail: „Auf meinen Reisen vor Ort im letzten Frühjahr habe ich die Information bekommen, dass von dort aus, auf dem selben Weg zurück, jetzt die Wiederbelebung kommen kann.“

 

In meinem Kopf und Herzen waren so viele Eindrücke aus den Wäldern um mich herum, den Kursen in der Jurte und jahrelangem Reisen, Wandern und Wirken - es sprengte meinen Verstand. „Die letzten Überlebenden haben sich im Kalletal versteckt und von dort aus, kann die Wiederbelebung kommen.“ Es hat mich tief berührt. Immer wieder wiederholte ich das innerlich, spürte nach und tue es noch. Denn es bewegt mich wirklich sehr.

 

Der Schwarzstorch hat uns unübersehbar aufgerüttelt und unüberhörbar seine Botschaft gebracht - die wir zunächst gar nicht hören wollten. Wir folgten ihm dennoch und werden seither von den Wäldern um uns herum mit Kraft, Inspiration und Vertrauen beschenkt.

 

 

 

Mini-Exkurs: Geschichtliches rund um den Alten Pfad

 

 

Die alte völlig natürliche Verbundenheit zum Land und die Verehrung von Mutter Erde oder der Großen Göttin, ist unseren Ahnen durch die brutale Christianisierung verloren gegangen und irgendwann zu allem Überfluss noch durch die „braune Soße“ gezogen worden, so dass sie wirklich verschüttet schien.

 

Bei der Auseinandersetzung zwischen Sachsen und Franken, zwischen Karl dem Großen und Widukind, und der damit verbundenen gewaltsamen Christianisierung der Sachsen in der Zeit zwischen etwa 750 und 800 war interessanterweise genau hier das Zentrum der gewaltsamen Streitigkeiten.

 

Vom Sitz der Veleda nahe den Externsteinen und der gleichnamigen Seherin habt ihr sicher schon gehört oder könnt gern auch hier ein wenig mehr nachlesen. Der Teutoburger Wald ist bekannt, einige Denkmäler stehen noch heute hier in den Wäldern. Auch naturreligiöse.

 

Es ist an uns, den Alten Pfaden zu lauschen und daran anknüpfend etwas für unsere Zeit Nährendes zu entwickeln. Natürlich können und wollen wir die Zeit nicht zurückdrehen und kopieren, wie man anno dazumal vermutlich lebte - doch wir können spüren, lauschen, achtsam wirken und schauen, was durch uns hindurchkommen möchte.

 

 

 

Übersetzung ins Hier und Jetzt

 

 

Nach den beiden so erfüllenden ersten Durchgängen dieses Seminares, wurde ich jeden Tag im Wald reich beschenkt und vielleicht berichte ich davon ein anderes Mal 😉 nur eines ist für diesen Text absolut bemerkenswert: Ich bekam am jetzigen Dienstag aus Nordamerika eine email von einer weisen Frau, die ich bisher nicht kannte, und sie schrieb mir „Bist du dir des Kometen NEOWISE bewusst - er ist dir ganz nah und macht dich darauf aufmerksam, dass du eine Wegzeigerin bist … des Alten und des Neuen Weges. Beschenke die Welt mit deinen Gaben.“ Ganz ehrlich: ich hatte keine Ahnung von dem Kometen und war seit Wochen nahezu nur in Wald und Garten unterwegs und fand es auch irgendwie seltsam … doch dann siegte die Neugier und ich durchforstete das Internet. Zum Glück! Denn damit wurde alles so richtig rund. Wenn du magst, schau es alles selbst nach - ich beschränke mich auf die herausstehenden Fakten: dieser Komet wurde am 27.3. entdeckt (unser Abend, an dem so unbedingt das Völva-Feuer wieder entfacht werden sollte!) und er war genau zu jenem „Ausweichtermin“ im Juli ganz nah über NRW (scheinbar mit bloßem Auge erkennbar und es ist schade, dass wir ihn nicht bewusst gesehen haben), also romantisiert ausgedrückt: genau über uns mit all seiner feurigen Kraft, als wir alle mit den alten archaischen Ritualen reisten und die Zeremonien des Waldes gemeinsam erlebten. Ich erfuhr, dass dieser Komet, da er in der zweiten März-Hälfte  gesichtet worden war ein F als Kennzeichen erhielt (warum auch immer das „F“?), und dass er als dritter seiner Art eine 3 zugeordnet bekam - und dass C/2020 F3 der schönste seiner Art sei. Mein Herz klopfte und meine Wangen glühten begeistert. Achtung, jetzt wird’s wild hinzuinterpretiert, aber ist mir gerade spielerisch leicht ums Herz: wir sprachen an jenen Wochenenden sehr viel über Freyja / Frija, die ebenfalls die schönste ihrer Art genannt wurde (die schönste unter den Göttinnen) und die FREIE FRAU in jeder von uns und auch über die Zahl 3 - als Zahl der Großen Göttin und der heiligen Dreifaltigkeit, dem Dreiklang in druidischen Triaden usw. und die Wichtigkeit der Zahl 3 für unsere Ahnen, sowie die Zahl 5 und die Wichtigkeit der Fünfstrahligkeit für die Alten Seherinnen. Und natürlich darüber, wie wichtig es ist, dass wir nicht versuchen, einen Alten Pfad aus übermittelten (und meist stark eingefärbten) Bruchstücken zu rekonstruieren, sondern auf unsere Weise neu zu beleben, tief zu erspüren und eigene Wurzeln wachsen zu lassen, damit ureigene Weisheit entsteht. F3 NEOWISE - sind diese Abkürzungen nicht absolut passend?! Und dann ist dieser Komet mit seinem Schweif 5 km lang/groß…

 

Und dann las ich weiter in diesem Zeitungsartikel: „Man sagt, immer, wenn ein besonders schöner Schweifstern kommt, wird ein Gott geboren. Oder eine Göttin. Komet heißt ja Haarstern, nach dem griechischen komē, Haupthaar. Wir Heutigen glauben zu wissen: Kommt der dreckige Schneeball der Sonne nahe, dampft er und zieht eine Millionen Kilometer lange Koma hinter sich her. Aber das ist nur die moderne Umschreibung dafür, dass eine Göttin von Horizont zu Horizont reitet, ihr Haar fliegend im Wind. Bei Homer, aber auch später noch, bei uns Jahr für Jahr zu Weihnachten, kann man das nachlesen. Oder es sich, besser noch, erzählen lassen.“

 

Auf einmal flogen Fetzen von Schmieden und Schamanen, Büchern über dieses alte verwobene magische Handwerk, altes Wissen und auch Schriften über die Wahrnehmung von Kometen in genau diesem Zusammenhang, die ich vor Jahren gelesen hatte, durch mein Hirn.

 

Ich erinnerte mich.

 

Und mir kamen die Tränen.

 

Ich will euch ehrlich sagen warum - und es ist mir egal, ob es jemand esoterisch hanebüchen herbeigeredet empfindet!

Die Reise, die mir Anfang/Mitte März übermittelt wurde, hatte den Haupt-Inhalt, was es bedeutet „mit Freyja zu reiten“ oder „wie Freyja zu reiten“. Die Alten Seherinnen unserer Ahnen trugen im Gegensatz zu den anderen Frauen keine wunderschönen kunstvollen Flechtfrisuren, sondern offenes Haar. Und um im wichtigen Dreiklang zu bleiben ist der Höhepunkt: „immer, wenn ein Schweifstern kommt, wird eine Göttin geboren“ - alle Rituale und Zeremonien im Kurs bereiteten uns darauf vor, die Göttin in uns willkommenzuheißen, anzunehmen, zu umarmen, zu befreien und letztlich: sie neu zu gebären.

 

Ich war und bin ja ohnehin schon tief dankbar für diesen Beruf, den ich ausüben darf, die Menschen, die sich mir anvertrauen und insbesondere den Frauen, die dieses Seminar der Spirits mit mir erleben wollten und so sehr für sich und ihre Kraft eingestanden sind - doch jetzt fühlt sich all das noch so viel größer an, als ich es je fassen könnte. Meine Dankbarkeit kann ich nicht in Worten ausdrücken.

 

Ich durfte dabei sein, als sich all diese Göttinnen wiedergeboren haben!

 

Und auch ich habe noch einmal ganz neu geboren, was ich künftig mehr und mehr in diese Welt bringen und mit denen teilen mag, die dafür offen sind.

 

DANKE AUS TIEFSTEM HERZEN

 

 

 

…und das Beste: zur Tag- und Nachtgleiche darf ich es erneut erleben und begleiten! Ich kann es kaum erwarten!

 

 

 

Die Moral von der Geschichte? Wenn wir echte Zeichen erhalten, ihnen vertrauen und folgen, wird sich Magie entfalten. In ihrer ganz eigenen Zeit und auf die Weise, die den Spirits passend erscheint. Sie werden mit uns gemeinsam wirken - auch, wenn wir sie oftmals erst in der Rückschau beginnen zu verstehen. Und: auch in den absolut verworrenen Zeiten, in denen du lieber die Decke über den Kopf ziehen und einfach mit der Familie innig auf der Couch kuscheln möchtest - bleibe dran! Es wird sich entwirren, wenn es soweit ist. Wann und wie, das wissen die Geister …

 

 

 

*Der Vollständigkeit halber sei hier direkt auch erwähnt, dass es sich einzig um einen mich sehr berührenden persönlichen Erfahrungsbericht handelt und dieser keinerlei „besser / schlechter“ Bewertungen innehat, sondern Lediglich aufzeigt, wieviel man geschenkt bekommen kann, wenn man trotz allen Widrigkeiten oder Umständen, Grübeleien und Abwägungen, Lästereien und Gerede, seinem Herzen folgt und den Ruf der Seele sowie die Hinweise der Spirits nicht ignoriert. *

 

Fotocredit: Jan Rickers

 

 

 

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